38 REIHENHÄUSER *
... in bestimmten Teilen einer Gemeinde werden die freistehenden Einzelhäuser und Gärten einer HAUSGRUPPE (37) nicht funktionieren, weil sie nicht dicht genug sind um die dichteren Teile der RINGE VERSCHIEDENER DICHTE (29) und ABSTUFUNGEN DER ÖFFENTLICHKEIT (36) zu bilden. Um diese größeren Muster zu schaffen, muß man stattdessen Reihenhäuser bauen.
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Bei Dichten von 35 bis 70 Häusern pro Hektar sind Reihenhäuser unabdingbar. Aber typische Reihenhäuser sind im Inneren dunkel und jeweils nach gleicher Schablone gebaut.
Über 35 Häuser/ha ist es fast unmöglich, freistehende Einfamilienhäuser zu errichten, ohne den Freiraum rundherum zu zerstören; der verbleibende Freiraum wird praktisch auf schmale Ringe rund um die Häuser reduziert. Geschoßwohnungen lösen das Problem von höheren Dichten nicht; sie entfernen die Leute vorn Boden und haben keine Privatgärten. Über 35 Häuser/ha ist es fast unmöglich, freistehende Einfamilienhäuser zu errichten, ohne den Freiraum rundherum zu zerstören; der verbleibende Freiraum wird praktisch auf schmale Ringe rund um die Häuser reduziert. Geschoßwohnungen lösen das Problem von höheren Dichten nicht; sie entfernen die Leute vorn Boden und haben keine Privatgärten. Reihenhäuser lösen dieses Problem. Aber in ihrer konventionellen Form haben Reihenhäuser ihre eigenen Probleme. Konventionelle Reihenhäuser entsprechen durchwegs ungefähr dem folgenden Schema. Die Häuser haben eine kurze Front und eine große Tiefe; an der langen Seite haben sie eine gemeinsame Trennwand.
Wegen der langen Trennwände sind viele der Räume schlecht belichtet. Den Häusern fehlt die Privatheit — keine Stelle im Haus oder im Hof ist sehr weit von einer Trennwand entfernt. Der Wert der kleinen Höfe wird dadurch noch vermindert, daß sie an einer kurzen Seite des Hauses liegen, sodaß nur ein kleiner Teil des Inneren am Garten liegen kann. Und es gibt fast keinen Spielraum für individuelle Variation der Häuser, sodaß Anlagen von Reihenhäusern oft einen eher sterilen Eindruck machen.
Diese vier Probleme von Reihenhäusern können leicht dadurch gelöst werden, daß man die Häuser entlang des Weges lang und in der Tiefe schmal macht, wie Landhäuser. Dann gibt es reichlichen Spielraum für subtile Veränderungen von Haus zu Haus — die Grundrisse können ganz verschieden sein und leicht gut belichtet werden.
Bei so einem Haustyp sind 30% des Umfanges festgelegt und 70% für individuelle Variationen frei. Bei einem Haus in einer konventionellen Reihenhaussiedlung sind 70% des Umfanges festgelegt und nur 30% frei. So kann das Haus eine Vielfalt von Formen annehmen; dieses Muster sichert ein vernünftiges Ausmaß von Privatheit für den Garten und für den Großteil des Hauses, eine Verbesserung der Belichtung und einen größeren Anteil von Räumen, die sich nach außen öffnen.
Diese Vorteile des langen schmalen Reihenhauses sind so einleuchtend, daß man sich wundern muß, warum es nicht öfter verwendet wird. Der Grund ist natürlich, daß die Straßen das nicht erlauben. Solange Häuser direkt an Straßen grenzen, ist es zwingend, ihre Frontlänge so kurz wie möglich zu Kalten, um Straßen- und Leitungskosten zu sparen — diese Kosten machen einen großen Teil jedes Wohnbaubudgets aus. In dem von uns vorgeschlagenen Muster konnten wir aber diese Schwierigkeit überhaupt vermeiden, indem wir die Häuser nur an Wege legten, die nicht viel kosten. Erst diese Wege schließen rechtwinkelig an die Straßen an, wie es in NETZ VON FUSS - UND FAHRWEGEN (52) beschrieben ist.
Zuletzt noch eine Bemerkung zur Dichte. Wie wir aus der Skizze unten sehen können, ist es möglich, ein zweistöckiges Haus von 120 m² auf einer Fläche von 10 x 6 in zu bauen, bei einer erforderlichen Gesamtfläche (Weg, Haus, Garten) von etwa 130 m². Man kommt sogar mit einem absoluten Minimum von 100 m² aus.
Es ist also möglich, Reihenhäuser in einer Dichte von 75/ha zu bauen. Ohne oder mit weniger Abstellflächen wäre eine noch höhere Dichte denkbar.
Daraus folgt:
Im Fall von Reihenhäusern leg die Häuser an Fuß-Im Fall von Reihenhäusern leg die Häuser an Fußwege, die rechtwinkelig zu Nebenstraßen und Park-plätzen liegen. Gib jedem Haus eine lange Front bei geringer Tiefe.
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Mach die einzelnen Häuser entlang der Wege so lang und schmal wie möglich - LANGES SCHMALES HAUS (109); variiere die Häuser entsprechend den verschiedenen Haushaltstypen - DIE FAMILIE (75), HAUS FÜR EINE KLEINFAMILIE (76), HAUS FÜR EIN PAAR (77), HAUS FÜR EINE PERSON (78); leg Straßen quer zu den Wegen, rechtwinkelig zu ihnen - PARALLELE STRASSEN (23), NETZ VON FUSS- UND FAHRWEGEN (52), mit kleinen Parkplätzen neben den Straßen - KLEINE PARKPLÄTZE (103). Andererseits bau die Reihenhäuser in Gruppen - HAUSGRUPPE (37), GEBÄUDEKOMPLEX (95) ...
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