185 RUNDER SITZPLATZ *
... entsprechend dem Muster MEHRERE SITZPLÄTZE (142) es in einem Bürogebäude, einem Wohnhaus oder einer Werkstatt eine Vielzahl verschiedener Sitzplätze geben - einige formeller, andere mehr bequem, einige groß, andere klein, und zum Teil gemäß den STUFEN DER INTIMITÄT (127) angelegt. Das folgende Muster beschäftigt sich mit der tatsächlichen räumlichen Anlage dieser einzelnen Sitzplätze. Man kann damit diese verschiedenen Sitzplätze nacheinander - immer nur einen auf einmal - ausarbeiten.
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Eine Gruppe von Sesseln, ein Sofa und ein Sessel, ein paar Polster - das sind selbstverständliche Dinge im Leben jedes Menschen; und dennoch bedarf es einiger Subtilität, damit sie funktionieren und Menschen darin aufleben. Die meisten Sitzanordnungen sind steril, die Leute meiden sie, es geschieht nie etwas dort. Andere scheinen Leben und Energie anzuziehen und zu fördern. Worin unterscheiden sie sich?
Das Wichtigste ist wahrscheinlich ihre Läge. Ein runder Sitzplatz braucht im wesentlichen die gleiche Lage wie ein GEMEINSCHAFTSBEREICH IN DER MITTE (129), aber im kleinen eine klar abgegrenzte Fläche, an der Wege vorbei-, aber nicht mitten-, durchführen, und so angelegt, daß die Leute ganz natürlich daran vorbeikommen, stehenbleiben, plaudern, sich an die Sesselrücken lehnen, allmählich Platz nehmen, die Position. wechseln und wieder aufstehen. Diese Eigenschaften sind entscheidend. Die Gründe dafür sind genau die gleichen wie die bei den GEMEINSCHAFTSBEREICHEN IN DER MITTE (129) angeführten; nur der Maßstab ist anders.
An zweiter Stelle kommt die annähernde Kreisform. Wenn sich Leute niedersetzen, um miteinander zu reden, versuchen sie meist, ungefähr einen Kreis zu bilden. Empirische Nachweise dafür gibt es von Margaret Mead („Conference Behavior„, Columbia University Forum, Sommer 1967, S. 20 - 25): Ein: Grund für den Kreis - im Gegensatz zu anderen Formen ist vielleicht vielleicht die Tatsache, daß Leute gern im Winkel zueinander sitzen, und nicht Seite an Seite (Robert Sommer, Studies in Personal Space", Socionietry, 22. September 1959, S. 247-260). In einem Kreis sitzen sogar die Nebeneinander sitzenden in einem leichten Winkel zueinander. Wie der erste Punkt weist das daraufhin, daß die ungefähre Kreisform am besten funktioniert.
Aber es reicht noch nicht, daß die Sessel einen Kreis bilden. Die Sessel werden nur dann in dieser Position bleiben, wenn die vorhandene Architektur — die Pfeiler, die Wände, das Kaminfeuer, die Fenster — nahezu unmerklich einen teilweise in sich geschlossenen, begrenzten Bereich andeuten, der annähernd kreisförmig ist. Vor allem das Kaminfeuer kann zur Verankerung eines runden Sitzplatzes beitragen. Aber auch mit anderen Dingen ist das ebenso gut möglich.
Drittens haben wir die Beobachtung gemacht, daß die Sitzanordnung locker — nicht zu formell — sein sollte. Relativ lockere Anordnungen mit verschiedenen Sofas, Polstern und Sesseln, deren Lage nach Belieben verändert werden kann, können einen runden Sitzplatz mit Leben erfüllen. Die Sessel können leicht verrückt oder verdreht werden; und wenn zwei oder drei zuviel da sind, umso besser: das belebt die Gruppe. Die Leute stehen auf, gehen herum und setzen sich manchmal in einem anderen Sessel wieder hin.
Daraus folgt:
Gib jedem Sitzplatz eine geschützte Lage, in der er nicht von Durchgängen und Verkehrswegen durchkreuzt wird; leg ihn ungefähr kreisförmig an, indem der Raum selbst an dieser Stelle eine Kreisform andeutet — allerdings nicht zu stark —, rundherum Wege und Aktivitäten, sodaß die Leute, wenn sie sich niedersetzen wollen, ganz von allein diese Sessel ansteuern, Ordne Sessel und Polster locker in diesem Kreis an und stell ein paar zuviel auf.
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Verwende Kaminfeuer, Pfeiler und durchbrochende Wände, um die Form des Kreises zu schaffen — DAS FEUER (181), DIE FORM DES INNENRAUMS (191), DURCHBROCHENE WAND (193), aber mach die Stelle nicht zu formell oder zu stark abgegrenzt GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE (129), MEHRERE SITZPLÄTZE (142). Verwend VERSCHIEDENE SESSEL (251), große, kleine, Polster, und ein paar Sessel zuviel, damit sie nie zu perfekt angeordnet sind, sondern immer ein wenig durcheinander. Mach eine LICHTINSEL (252), um den runden Sitzplatz zu kennzeichnen, und vielleicht einen PLATZ AM FENSTER (180) ...
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