148 KLEINE ARBEITSGRUPPEN **
... innerhalb des Arbeitsraums einer Einrichtung - SELBSTVERWALTETE WERKSTÄTTEN UND BÜROS (80), FLEXIBLE BÜROFLÄCHEN (146) - muß es noch weitere Unterteilungen geben. Wie das. folgende Muster zeigt, ist vor allem wesentlich, daß die klein; sten Arbeitsgruppen räumlich ihren eigenen Bereich haben.
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Wenn mehr als ein halbes Dutzend Menschen an ein und demselben Platz arbeitet, ist es sehr wichtig, daß sie nicht in einem riesigen Raum ohne Gliederung arbeiten, sondern stattdessen ihren Arbeitsraum unterteilen und kleine Gruppen bilden können.
Tatsächlich empfinden die Leute Arbeit in einer ununterscheidbaren Masse von Arbeitern als ebenso beklemmend Wie Arbeit in völliger Isolation. Durch die kleine Gruppe entsteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem einen Extrem, wo wegen der Menge der Leute keine Gelegenheit zur Entwicklung eines persönlichen sozialen Gefüges besteht, und dem anderen Extrem, wo so wenige Leute da sind, daß die Entwicklung von sozialen Gruppen erst gar nicht möglich ist.
Diese Einstellung zur Größe von Arbeitsgruppen wird durch die Ergebnisse der Pilkington-Forschungsgruppe über das Büroleben unterstützt (Office Design: A Study of Environment, Hrsg:; Peter Manning, Department of Building Science, University of Liverpool, 1965, 5.104-1Z8). In dieser wirklich sehr umfangreichen Untersuchung wurden Büroangestellte um ihre Meinung über große und kleine Büros befragt. Ihre Aussagen lauteten in der Mehrzahl so: „Die größeren Büros geben einem das Gefühl, relativ unbedeutend zu sein" und „Man hat in einem großen Büro dauernd das unangenehme Gefühl, beobachtet zu werden." Und als sie gebeten wurden, fünf verschiedene Entwürfe für Büroanlagen zu vergleichen, wählten die Angestellten durchwegs die Entwürfe mit den kleinsten Arbeitsgruppen.
Die Analyse der Ergebnisse zeigte auch, daß „Leute, die in kleinen Büroräumen arbeiten, den größeren Büroräumen ablehnender gegenüberstehen als Leute, die wirklich dort arbeiten". Offenbar ist für Leute, die einmal in kleinen Gruppen gearbeitet haben, die Vorstellung unangenehm, wieder in größere Büroflächen zurückzukehren.
In unserer eigenen Untersuchung über die Einstellungen zum Arbeitsplatz - durchgeführt unter den Angestellten des Rathauses von Berkeley - fanden wir heraus, daß die Leute am liebsten in einer Gruppe von zwei bis acht Personen arbeiten. Besteht die Gruppe aus mehr als acht, wird sie nicht mehr als Gemeinschaft empfunden; und ganz allein möchte fast niemand arbeiten.
Der japanische Architekt T. Takano kam in seiner Untersuchung über Arbeitsgruppen in Japan zu ähnlichen Ergebnissen. In den von ihm untersuchten Büros stellte sich heraus, daß sich die am besten funktionierenden Gruppen aus fünf Personen zusammensetzten. (Building Section, Building and Repairs Bureau, Ministry of Construction: The Design od Akita prefectural sovernment office, Public Buildings, 1961.)
Wie sollten diese kleinen Gruppen miteinander verbunden sein? Brian Wells weist darauf hin, daß kleine Büros zwar eine persönlichere Atmosphäre schaffen, die Kommunikation zwischen den Gruppen jedoch nicht fördern. „The Psycho-Social influence of Building Environment" (Building Science, Vol. 1, Tergamon Press, 1965, S.153). Dieses Problem kann man wahrscheinlich lösen, indem man die kleinen Arbeitsgruppen räumlich so anlegt, daß einige von ihnen verschiedene Einrichtungen teilen: Trinkwasserspender, Toiletten, Bürogeräte, vielleicht ein gemeinsames Vorzimmer und einen Garten.
Daraus folgt:
Teil Einrichtungen in kleine, räumlich unterscheidbare Arbeitsgruppen mit jeweils nicht mehr als fünf Leuten auf. Leg diese Arbeitsgruppen so an, daß jeder die anderen Mitglieder seiner Gruppe zumindest teilweise sehen kann; und leg mehrere Gruppen so an, daß sie einen gemeinsamen Eingang, das Essen, die Büro gerate, Trinkwasserspender und Toiletten teilen.
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Leg die Arbeitsgruppen so zueinander, daß die Entfernungen zwischen den Gruppen die in VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS (82) angegebenen Grenzen nicht überschreiten, und gib jeder Gruppe eine Bürofläche, die sowohl eine Ausdehnung als auch ein Schrumpfen der Gruppe gestattet - FLEXIBLE BÜROFLÄCHE (146); sorg für einen Gemeinschaftsbereich, entweder für die Gruppe selbst, für mehrere Gruppen zusammen oder beides - GEMEINSCHAFTSBEREICHE IN DER MITTE (129). Betrachte jede kleine Arbeitsgruppe, egal ob im Handwerk oder Büro, als ein Forum des Lernens - MEISTER UND LEHRLINGE (83). Statte jede Gruppe mit einer direkt auf die Straße führenden Stiege aus - OFFENE TREPPEN (158). Ordne die einzelnen Arbeitsplätze innerhalb einer Arbeitsgruppe gemäß HALBPRIVATEM BÜRO (152) und ABGRENZUNG DES ARBEITSPLATZES (183) an ...
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