189 ANKLElDEZIMMER *
... wenn die Lage der Betten feststeht - EHEBETT (187), BETTNISCHEN (188) -, können wir uns mit den Ankleidebereichen eingehender befassen - und zwar sowohl mit den Kleiderschränken, als auch mit den Bereichen, die man zum Ankleiden benützt. Diese Ankleidebereiche können auch zur Gestalt des BADERAUMS (144) beitragen.
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Das Ankleiden und Entkleiden, die Aufbewahrung - und das Herumliegenlassen von Kleidern haben mit anderen Tätigkeiten an sich nichts zu tun. In Wirklichkeit wirken sie sogar störend auf andere Aktivitäten: Sie sind so eigenständig, daß sie selbst konzentrierten Raum benötigen, der keine andere Funktion hat.
In BETTNISCHEN (188) haben wir erklärt, daß der Begriff des Schlafzimmers nutzlosen Raum um das Bett herum schafft. Das folgende Muster stellt ein weiteres Argument für die Behauptung dar, daß „Schlafzimmer" in ihrer derzeitigen Form keine wirkliche Daseinsberechtigung in einem Haus haben.
Die Überlegungen sind folgende:
- Herumliegende Kleider sind unordentlich; sie können viel Raum beanspruchen; sie brauchen eine Art eigenen Raum. Ein Ankleideraum kann für eine Person angelegt sein oder von einem Paar geteilt werden. Wichtig dabei ist, daß er als kleiner Raum organisiert ist, in dem man bequem Kleider aufbewahren und sich ankleiden kann. Wenn kein solcher Raum vorhanden ist, wird das gesamte Schlafzimmer zum potentiellen Ankleidezimmer; und das kann die Integrität des Raums zerstören. Er wird mehr und mehr zu einem großen Kleiderschrank, den man ständig aufräumen muß, und nicht ein Zimmer, in dem man sich gern aufhält und entspannt.
- Die Leute nehmen beim Ankleiden meist eine schamvolle Haltung ein, auch wenn ihnen die Menschen, mit denen sie leben, sehr nahestehen. Selbst in einem Umkleidezimmer drehen sich die Leute beim Ankleiden halb von den anderen weg. Das deutet darauf hin, daß der Räum zum Ankleiden relativ privat sein sollte. Die altmodischen Wandschirme in den Schauspielergarderoben oder im Boudoir kamen dem entgegen, sie schufen einen halbprivaten Ankleideraum.
- Die Zeit des An- oder Entkleidens ist eine natürliche Übergangsperiode des Tages. In dieser Zeitspanne denkt man daran, was einen än diesem Tag erwartet oder man läßt den Tag noch einmal Revue passieren und bereitet sich auf >das Schlafen vor. Wenn man das An- und Entkleiden für einen Augenblick lang von dieser Seite betrachtet, wird klar, daß de/ Ankleideraum diese Übergangssituation bereichern kann. Ein richtiger Ort zum Ankleiden hat beispielsweise schönes, natürliches Licht; das erfordert einen ebenso sorgsamen Entwurf wie irgendein anderer Raum — siehe beispielsweise LICHT VON ZWEI SEITEN IN JEDEM RAUM (159).
- Der Ankleideraum sollte groß genug sein, sodaß man die Arme ausstrecken und sich umdrehen kann. Das heißt 1,8 m bis 2 m freie Fläche. Er muß auch ungefähr 2 m zum Aufhängen der Kleider haben, weitere 2 m offene Regale und einig( Schubladen für jede Person. Das sind ungefähre Zahlen. Siel dir den eigenen Wandschrank und die Regale an, überleg dir was du wirklich brauchst und mach eine grobe Schätzung.
Daraus folgt:
Statte jede Person mit einem Ankleidezimmer aus - entweder für sich allein oder geteilt —, das zwischen Bett und Baderaum liegt. Mach dieses Ankleidezimmer groß genug, sodaß es eine freie Fläche von mindesten; 2 Metern Durchmesser hat; etwa 2 Laufmeter zum Auf hängen der Kleidung; und weitere 2 m offener Regale zwei bis drei Schubladen; und einen Spiegel.
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Leg jedes Ankleidezimmer so an, daß es genügend natürliches LICHT VON ZWEI SEITEN (159) hat. Verwend DICKE WÄNDE (197), SCHRÄNKE ZWISCHEN RÄUMEN (198) und OFFENE REGALE (200), um seine Wände zu bilden; füg außen herum ein breites Regal hinzu — BORD IN HÜFTHÖHE (201); und was die genaue Raumform betrifft, siehe DIE FORM DES INNENRAUMS (191) ...
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