138 SCHLAFEN NACH OSTEN *
... da der BEREICH DES PAARS (127) und der BEREICH DER KINDER (137) am Ende der STUFEN DER INTIMITÄT (127) angesiedelt sind, ist die Lage der Schlafzimmer bereits angedeutet, Das folgende Muster setzt die Lage der Schlafzimmer durch die Ausrichtung nach Osten fest und ergänzt so die Wirkung des SONNENLICHTS IM INNERN (128), nach dem die öffentlicheren Räume nach Süden ausgerichtet werden.
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Das ist eines der Muster, die die Leute am häufigsten ablehnen. Wir glauben jedoch, daß sie im Irrtum sind.
Die Einstellung der Menschen zu diesem Muster äußert sich oft folgendermaßen: „In diesem Muster wird mir empfohlen, irgendwo zu schlafen, wo mich die Sonne aufwecken kam-t; ich will aber nicht, daß mich die Sonne aufweckt; ich möchte, wann immer es geht, lang schlafen. Wahrscheinlich habe ich einen anderen Lebensstil; deshalb paßt das Muster bei mir nicht."
Wir glauben, daß hier möglicherweise grundlegende, biologische Gegebenheiten auf dem Spiel stehen, die niemand, der sie einmal begriffen hat, jemals wieder ignorieren wird, selbst wenn sein gegenwärtiger Lebensstil ihnen scheinbar widerspricht.
Soweit wir wissen, geht es hier um folgende Tatsachen: Der menschliche Organismus enthält eine Reihe von sehr empfindlichen biologischen Uhren. Wir sind von Rhythmen und Zyklen bestimmte Geschöpfe. Immer wenn unser Verhalten nicht den natürlichen Rhythmen und Zyklen entspricht, bringen wir mit großer Wahrscheinlichkeit unsere natürlichen physiologischen und emotionellen Funktionsweisen durcheinander.
Genau betrachtet, haben diese Zyklen viel mit dem Schlaf zu tun. Und der Sonnenzyklus beherrscht dermaßen unsere Physiologie, daß wir uns nicht erlauben können, diesen Zyklus bei unseren Schlafgewohnheiten außer acht zu lassen. Nehmen wir nur die Tatsache in Betracht, daß der Stoffwechsel zur Mitte der Sonnennacht, also um zirka zwei Uhr früh, die geringste Tätigkeit aufweist. Es scheint also sehr wahrscheinlich, däß die erholsamste Schlafphase mehr oder weniger mit der Stoffwechselkurve übereinstimmt — und letztere hängt wiederum mit dem Sonnenzyklus zusammen.
Di London von der San Francisco Medical School hat vor einiger Zeit gezeigt, daß unsere Tagesverfassung in starkem maß von den Bedingungen, unter denen wir aufwachen, abhängt. Wenn wir sofort nach einer Traumperiode aufwachen (REM-Phase), fühlen wir uns den ganzen Tag lang frisch und überschäumend vor Energie, weil sofort nach der REM-Phase bestimmte entscheidende Hormone in den Blutkreislauf gelangen. Wachen wir hingegen während der Delta-Phase (ein anderes Schlaf-Stadium, das zwischen den Traumperioden vorkommt) auf, fühlen wir uns den ganzen Tag lang gereizt, schläfrig, matt und lethargisch: Die wichtigen Hormone waren im entscheidenden Moment des Aufwachens nicht in unserem Blutkreislauf.
Nun wird natürlich jeder, der von einem Wecker aufgeweckt wird, manchmal mitten aus dem Delta-Stadium gerissen und ist an diesen Tagen entsprechend lethargisch; und manchmal wird er nach der REM-Phase aufgeweckt und hat an diesen Tagen entsprechend viel Energie. Das ist natürlich äußerst vereinfacht dargestellt, weil noch viele andere Aspekte hinzuskommen. Aber wenn diese Erkenntnisse über den Schlaf stimmen, müssen sie ganz einfach irgendeine Auswirkung auf die wachen Stunden haben.
Die einzige Art und Weise, um sicherzugehen, daß man zur richtigen Zeit — also nach Vollendung der REM-Phase — aufwacht, besteht darin, von allein aufzuwachen. Man kann aber nur von allein und in Übereinstimmung mit dem anderen, größeren Zyklus der Stoffwechselaktivitäten aufwachen, wenn man mit der Sonne aufwacht. Die Sonne wärmt einen, bringt stärkeres Licht, holt einen sanft aus dem Schlaf — so sanft, daß man dennoch erst dann aufwacht, wenn es einem am besten erscheint — das heißt, genau nach einem Traum.
Kurz gesagt glauben wir, daß dieses Muster die Grundvoraussetzungen für einen gesunden, aktiven, energievollen Tagesablauf schafft — und daß jeder, der dieses Muster mit der Begründung ablehnt, daß er nicht von der Sonne aufgeweckt werden will, einen schweren Irrtum in Bezug auf die Funktionsweise seines Körpers begeht.
Jetzt zu den Einzelheiten. Man möchte das Sonnenlicht sehen, aber man möchte nicht, daß die Sonne direkt auf das Bett scheint, weil das heiß und unangenehm wäre. Der richtige Platz müßte demnach so ausgewählt werden, daß er im Licht der Morgensonne liegt - folglich ein Fenster im Zimmer, durch das. die Sonne von Osten herein fällt - und ein Bett, von dem aus man das Licht sieht, das aber nicht direkt im Sonnenlicht steht.
Und schließlich ist auch noch die Frage des Ausblicks vorn Bett aus erwähnenswert. Die Leute schauen am Morgen aus dem Fenster, um zu sehen, wie das Wetter sein wird. Manche Ausblicke bieten genügend Anhaltspunkte dazu; andere überhaupt keine. Ein gutes Morgenfenster geht auf irgendeine ständig vorhandene Sache oder etwas Wachsendes hinaus, das den Wechsel der Jahreszeiten und des Wetters wiedergibt und einem schon beim Aufwachen die Stimmung draußen anzeigt.
Daraus folgt:
Orientiere jene Teile der Wohnung, in denen die Leute schlafen, nach Osten, damit sie mit Sonne und Licht aufwachen. Das bedeutet normalerweise, daß der Schlafbereich an der Ostseite der Wohnung sein sollte; er kann auch an der Westseite sein, sofern es einen nach Osten gerichteten Innenhof oder eine Terrasse gibt.
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Plane die Lage der Betten sorgfältig, so daß sie Morgenlicht haben, und zwar nicht nur als Gruppe - BEREICH DES PAARS (136), GRUPPE VON BETTEN (143) -, sondern auch einzeln, sodaß jedes Von einem bestimmten Fenster aus Licht von Osten hat — EHEBETT (187), BETTNISCHE (188). Verwende GEFILTERTES LICHT (238), damit die Sonne nicht zu direkt auf das Bett scheint. Wenn genug Plätz ist, mach aus diesem Fenster einen PLATZ AM FENSTER (180). Wähl den Platz für das dem Bett am nächsten 'wo-ende Fenster sorgfältig aus, damit jemand beim Aufwachen gleich einen Ausblick hat, von dem aus er auf das Wetter schließen kann — TÜREN UND FENSTER NACH BEDARF (221) ...
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