EINE MUSTER-SPRACHE

STÄDTE - GEBÄUDE - KONSTRUKTION

Christopher Alexander, Sara Ishikawa, Murray Silverstein

mit Max Jacobson, Ingrid F. King, Shlomo Angel 

Für Verbreitung, Schulung und Ergänzung digitalisiert von:
THE PATTERN COMMUNITY - Institut zur Förderung menschengerechter Dörfer, Städte und Regionen

STÄDTE

Wir beginnen mit jenem Teil der Sprache, durch den eine Stadt oder Gemeinde definiert wird. Diese Muster können keinesfalls mit einem Schlag "entworfen" oder "gebaut" werden - nur geduldige und schrittweise Entwicklung, daraufhin angelegt, daß jede individuelle Maßnahme zur Entstehung dieser größeren, umfassenden Muster beiträgt, wird langsam und sicher über Jahre ein Gemeinwesen herbeiführen, das diese umfassenden Muster enthält. geduldige und schrittweise Entwicklung, daraufhin angelegt, daß jede individuelle Maßnahme zur Entstehung dieser größeren, umfassenden Muster beiträgt, wird langsam und sicher über Jahre ein Gemeinwesen herbeiführen, das diese umfassenden Muster enthält. 

GEBÄUDE

Hier werden die übergeordneten Muster ergänzt, die eine Stadt oder eine Gemeinde definieren. Wir beginnen jetzt jenen Teil der Sprache, die Gebäudegruppen und Einzelgebäuden ihre Form gibt, dreidimensional auf dem Grundstück. Das sind die Muster, die "entworfen" oder "gebaut" werden können - die Muster, die die einzelnen Gebäude und den Raum zwischen Gebäuden definieren. Zum ersten Mal behandeln wir Muster,die innerhalb der Kontrolle von Einzelpersonen oder kleinen Personengruppen liegen, die diese Muster in einem Zug realisieren können.

 

KONSTRUKTION

In dieser Phase haben wir einen vollständigen Entwurf für ein einzelnes Gebäude. Wenn die gegebenen Muster befolgt wurden,so hat man ein Schema der Räume, sei es mit Stecken auf dem Boden markiert oder auf einem Stück Papier - etwa aufeinen halben Meter genau. Man kennt die Höhe der Räume, die ungefähre Größe und Lage der Fenster und Türen, und man weiß ungefähr, wie die Dächer des Gebäudes und die Gärten anzuordnen sind.

Der nächste und letzte Teil der Sprache erklärt einem, wie man direkt aus diesem groben Raumschema ein baubares Gebäude macht, und erklärt auch im Detail, wie es zu bauen ist.

PROLOG

 

... in jeder Gemeinschaft von Arbeitsstätten und in jedem =Büro gibt es verschiedene Gruppen von Menschen, und es ist immer wichtig, sich zu überlegen, wie diese Gruppen über den Raum verteilt werden sollen. Wer sollte wem nahe und wer weiter weg sein? Das folgende Muster gibt Antwort auf diese Frage und trägt damit wesentlich dazu bei, die innere Anlage einer GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN (41), von SELBSTVERWALTETEN WERKSTÄTTEN UND BÜROS (80) oder KLEINEN UNBÜROKRATISCHEN DIENSTLEISTUNGEN (82) zu gestalten. 

 

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Wenn die zwei Hälften eines Büros zu weit voneinander entfernt liegen, gehen die Menschen nicht so oft wie erforderlich von einer Hälfte in die andere; und wenn sie mehr als ein Stockwerk voneinander entfernt liegen, gibt es zwischen beiden Hälften nahezu überhaupt keine Kommunikation mehr.

 

In der modernen Architektur wird oft ein Wegediagramm eingesetzt, um die Anzahl der Bewegungen zwischen verschiedenen Leuten und Funktionen in einem Büro oder Krankenhaus zu messen. Dem Einsatz dieser Methode liegt immer die stillschweigende Übereinkunft zugrunde, daß jene Funktionen, zwischen denen die meisten Bewegungen stattfinden, einander am nächsten liegen sollten. Diese Auffassung ist jedoch, wie üblicherweise festgestellt wird, falsch.

Die Auffassung entstammt einer Art von Taylorschem Streben nach Effizienz, das von folgender Theorie ausgeht: Je weniger die Menschen herumgehen, desto weniger müssen sie für "kostspieliges" Herumgehen entlohnt werden. Die logische Folgerung dieser Analyse ist demnach, daß Leute, wenn möglich, überhaupt nicht mehr gehen, sondern den Tag nur noch in Ihren Sesseln vegetierend verbringen sollten.

Tatsache ist, daß Menschen nur dann am besten arbeiten, wenn sie geistig und körperlich gesund sind. Wer gezwungenermaßen den ganzen Tag lang hinter dem Schreibtisch sitzen muß, ohne auch nur einmal die Beine ausstrecken zu können, wird unruhig, kann nicht mehr arbeiten und wird auf diese Weise ineffizient. Ein wenig gehen tut jedem sehr gut. Es tut nicht nur dem Körper gut, sondern ermöglicht den Menschen auch, die Szene zu wechseln, an etwas anderes zu denken, über ein Detail der Vormittagsarbeit oder über eines der täglichen zwischenmenschlichen Probleme im Büro nachzudenken.

Wenn jemand allerdings sehr häufig denselben Weg zurücklegen muß, ist leicht der Punkt erreicht, wo die Länge .des Weges als zeitraubend, lästig und schließlich ineffizient einp funden wird, weil sie den Betreffenden reizbar macht; noch kritischer wird es, wenn jemand gewisse Wege immer mehr vermeidet, weil sie zu lang sind und zu häufig zurückgelegt werden müssen.

Ein Büro läuft dann effizient, wenn die dort arbeitenden Menschen die von ihnen zurückzulegenden Wege nicht als lästig empfinden. Die Wege sollten gerade so kurz sein, daß sie nicht als lästig empfunden werden — noch kürzere Wege sind nicht notwendig.

Wie lästig ein Weg fällt, hängt von dem Verhältnis zwischen Länge und Häufigkeit ab. Man kann viele Male am Tag die drei Meter bis zu einem Ordner gehen, ohne es als Ärgernis zu empfinden; 100 Meter kann man nur ab und zu zurücklegen, ohne sich zu ärgern. In der Graphik unten ist die Störungsschwelle verschiedener Kombinationen von Länge und Häufigkeit dargestellt.

Die Graphik basiert auf 127 Beobachtungen im Rathaus...von Berkeley. Die Leute wurden gebeten, all die Wege, die sie im Laufe einer Arbeitswoche regelmäßig zurücklegten, zu definieren, ihre Häufigkeit festzulegen und dann darzulegen, ob. sie den Weg als lästig empfanden.

Die Linie in der Graphik zeigt den Mittelwert jener Entfernungen an, die entsprechend den verschiedenen Häufigkeitsgraden als störend bezeichnet wurden. Wir definieren die Entfernungen rechts von der Linie als störende Entfernungen Die bei jeder Weghäufigkeit auftretende störende Entfernung ist die Entfernung, die nach unserer Voraussage mindestens 50% der Leute allmählich als ein Ärgernis empfinden.

Eine Muster Sprache 82 VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS

Bis jetzt beruhte unsere Erörterung der Nähe auf horizontalen Entfernungen. Wie sieht es aber mit Stiegen aus? Welche Rolle spielt die vertikale Entfernung bei der Wahrnehmung von Nähe? Oder, um es genauer auszudrücken, welche horizontale Entsprechung hat ein Stiegenlauf zwischen zwei Geschossen? Nehmen wir an, zwei Abteilungen dürfen nach dem Entfernungsdiagramm nicht weiter als 30 Meter voneinander entfernt sein, und nehmen wir weiter an, daß sie aus irgendeinem Grund in verschiedenen, benachbarten Geschossen liegen. Wie viel von diesen 30 Metern verbraucht die Stiege: Wie weit dürfen die zwei Abteilungen mit der Stiege dazwischen horizontal voneinander entfernt sein?

Die genaue Antwort auf diese Frage kennen wir nicht. Eine unveröffentlichte Studie von Marina Estabrook und Robert Sommer liefert jedoch indirekt einige Anhaltspunkte. Wie wir anhand dieser Studie sehen werden, spielen Stiegen eine weitaus größere Rolle und nehmen weit mehr „Entfernung" in Anspruch, als man annehmen würde.

Estabrook und Sommer untersuchten die Entstehung von Bekanntschaften in einem dreigeschossigen Universitätsgebäude mit verschiedenen Abteilungen. Sie baten die Befragten, all jene Leute im Gebäude zu nennen, die sie außerhalb ihrer eigenen Abteilung kannten. Das Ergebnis sah folgendermaßen aus:

 

Bekannte Leute in Prozent: Die Abteilung liegt:
12,2 im selben Geschoß
8,9 ein Geschoß entfernt
2,2 zwei Geschosse entfernt

 

Die Befragten kannten 12,2 Prozent der Leute aus anderen Abteilungen, die im selben Stockwerk wie ihre eigene Abteilung lag, 8,9 Prozent der Leute aus anderen Abteilungen, die ein Stockwerk entfernt waren, und nur 2,2 Prozent der Leute von anderen Abteilungen, die zwei Stockwerke entfernt lagen. Kurz gesagt, gibt es praktisch keinen informellen Kontakt zwischen Abteilungen, die durch zwei oder mehr Stockwerke voneinander getrennt sind.

Leider haben wir von Estabrooks und Sommers Erkenntnissen erst erfahren, nachdem unsere Untersuchung über Entfernungen bereits fertig war; deshalb konnten wir das Verhältnis zwischen den beiden Arten von Entfernung noch nicht definieren. Es ist jedoch unbestreitbar, daß eine Stiege einer beträchtlichen horizontalen Entfernung entspricht; und daß zwei Treppengeschosse nahezu die dreifache Wirkung eines einzelnen haben. Ausgehend von diesen Angaben nehmen wir an, daß eine Stiege in ihren Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen und das Gefühl für Entfernungen etwa 30 horizontalen Metern entspricht; und daß zwei Treppengeschosse etwa 100 horizontalen Metern entsprechen.

 

Daraus folgt:

Berechne bei der Festlegung von Entfernungen zwischen Abteilungen, wie viele Wege zwischen jeweils zwei Abteilungen pro Tag anfallen werden; entnimm der weiter vorne dargestellten Graphik die „störende Entfernung"; sorg dann dafür, daß die räumliche Entfernung zwischen zwei Abteilungen kleiner als die störende Entfernung ist. Rechne für eine Stiege etwa 30 Meter und für zwei Stiegen etwa 100 Meter Entfernung ein.

 Eine Muster Sprache 82 VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS 1

 

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Halt dich beim Bau der Gebäude, in denen die Abteilungen untergebracht sind, an HÖCHSTENS VIER GESCHOSSE (21), und entwickle ihre Gestalt aus GEBÄUDEKOMPLEX (95). Bau für jede Arbeitsgruppe in oberen Geschossen eine eigene Stiege, die sie direkt mit der Außenwelt verbindet - FUSSGÄNGERSTRASSE (100), OFFENE TREPPEN (158); gibt es im Haus zwischen den Gruppen innere Gänge, dann leg sie so breit an, daß sie richtige Straßen bilden - PASSAGE DURCHS GEBÄUDE (101); gib jeder Arbeitsgruppe eine eindeutige Identifikation und einen deutlich.- erkennbaren Eingang, so daß die Leute leicht von einem zum. anderen finden - FAMILIE VON EINGÄNGEN (102) ...

 

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081.0

... alle Ämter, die öffentliche Dienste anbieten - GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN (41), UNIVERSITÄT ALS OFFENER MARKT (43), LOKALES RATHAUS (44), GESUNDHEITSZENTRUM (47), TEENAGER-GESELLSCHAFT (84) - brauchen Unterabteilungen als Anlaufstellen für die Öffentlichkeit. Und natürlich kann die stückweise Entwicklung dieser Abteilungen - immer nur eine auf einmal - dazu beitragen, diese größeren Muster allmählich entstehen zu lassen. 

 

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Zu große Abteilungen und Dienstleistungssektoren funktionieren nicht. Wenn sie groß sind, verlieren sie ihre menschlichen Qualitäten; sie werden bürokratisch. der Amtsschimmel nimmt überhand.

 

Über die Art und Weise, wie Bürokratismus den menschlichen Bedürfnissen entgegenarbeitet, gibt es bereits umfassende Literatur. Siehe zum Beispiel Gideon Sjoberg, Richard Brymer und Buford Farris, „Bureaucracy and the Lower Class", Sociology and Social Research, 50, April 1966, S. 325-377; und Alvin W. Gouldner, „Red Tape as a Social Problem", in Robert Mertin, Reader in Bureaucracy, Free Press, 1952, S. 410-418.

Laut diesen Autoren kann Bürokratismus nur auf zwei Arten überwunden werden. Erstens, indem man jedes Dienstleistungsprogramm klein und autonom anlegt. Es gibt viele Nach weise dafür, daß Bürokratismus vor allem durch die unpersönlichen Beziehungen in großen Einrichtungen entsteht. Wenn Leute nicht mehr direkt kommunizieren können, sind formale Vorschriften notwendig, und in den unteren Ebenen einer Organisation werden diese formalen Vorschriften blind und über- genau befolgt.

Zweitens kann der Bürokratismus dadurch überwunden werden, daß man die passive Beziehung der Klienten zu den Dienstleistungsprogrammen ändert. Auch hier kann ausreichend nachgewiesen werden, daß eine Einrichtung ihre einschüchternde Wirkung verliert, wenn der Klient eine aktive Beziehung zu einer sozialen Einrichtung hat.

Wir haben daraus geschlossen, daß in einem Dienstleistungsteam nicht mehr als insgesamt 12 Personen (das gesamte Personal einschließlich der Beamten arbeiten sollten. Diese Zahl stützt sich auf die Tatsache, daß 12 Menschen die größtmögliche Einheit für eine direkte Besprechung bilden. Wahrscheinlich kann ein kleineres Team noch besser arbeiten. Außerdem sollte jede Dienstleistungsgruppe relativ autonom und nur eigenen einfachen Koordinierungsregeln der übergeordneten Organisationen unterworfen sein, wobei diese Autonomie auch von den räumlichen Gegebenheiten unterstützt werden sollte. Um räumlich autonom zu sein, muß jedes Dienstleistungsteam über ein völlig unter seiner Kontrolle stehendes Umfeld verfügen — mit einer eigenen Tür auf einen öffentlichen Durchgang ..und vollständiger baulicher Trennung von anderen Dienstleistungsgruppen.

Dieses Muster ist ebenso auf die Abteilungen in einem Rathaus, einem Gesundheitszentrum oder auf die lokalen Zweigabteilungen eines Sozialamts anzuwenden. In den meisten Fällen würde dieses Muster grundlegende Veränderungen in der Verwaltungsorganisation erforderlich machen. So schwer diese Möglicherweise auch durchzusetzen sind, so sind sie unserer Meinung nach dennoch notwendig.

 

Daraus folgt:

Für jede Institution, deren Abteilungen öffentliche Dienste anbieten:

  1. Gewähre jeder Dienstleistungsgruppe oder Abteilung möglichst viel Autonomie. 
  2. Erlaub in keiner Gruppe mehr als insgesamt 12 Mitarbeiter.
  3. Bring jede Gruppe in einem identifizierbaren Teil eines Gebäudes unter.
  4. Ermögliche jeder Gruppe direkten Zugang zu einem öffentlichen Durchgang.

 Eine Muster Sprache 81 KLEINE UNBÜROKRATISCHE DIENSTLEISTUNGEN

 

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Leg diese Abteilungen räumlich gemäß den Regeln in VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS (82) und GEBÄUDEKOMPLEX (95) am. wenn der öffentliche Durchgang im Innern des Hauses ist; mach daraus eine PASSAGE DURCHS GEBÄUDE (101) und gestalte. die Fronten der Gruppenräume sichtbar als eine FAMILIE VON EINGÄNGEN (102); wo auch immer die Dienstleistungen in irgendeiner Form mit dem politischen Leben einer Gemeinschaft verbunden sind, mische sie mit den von den Bürgern oder. Benutzern geschaffenen Initiativgruppen — KRANZ VON GEMEINSCHAFTSPROJEKTEN (45); ordne den Innenraum einer Abteilung gemäß der FLEXIBLEN BÜROFLÄCHE (146) an; und stell Räume zur Verfügung, wo sich die Leute in Zweier- oder Dreiergruppen zusammentun können — KLEINE ARBEITSGRUPPEN (148) ...

 

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080.0

... alle Arten von Arbeit — Büroarbeit, industrielle Arbeit und landwirtschaftliche Arbeit — sind gemäß der STREUUNG DER ARBEITSPLÄTZE (9) und der INDUSTRIEBÄNDER (42) radikal dezentralisiert und auf kleine Gemeinschaften aufgeteilt — GEMEINSCHAFT VON ARBEITSSTÄTTEN (41). Das folgende Muster trägt zur Bildung dieser größeren Muster bei, indem es die grundlegende Beschaffenheit aller Arbeitsorganisationen, egal welcher Art, festlegt.

 

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Niemand mag seine Arbeit, wenn er nur ein Rädchen im Getriebe ist.

 

Menschen mögen ihre Arbeit, wenn sie sie als Ganzes verstehen  und wenn sie für die Qualität des Ganzen verantwortlich sind. Sie können das Ganze aber nur verstehen und dafür verantwortlich sein, wenn die Arbeit — und zwar alle Arbeit in der Gesellschaft — durch kleine, selbstverwaltete Gruppen von Menschen durchgeführt wird; diese Gruppen müssen so klein in, daß direkter Kontakt untereinander und somit Verständnis möglich ist, und sie müssen so autonom sein, daß die Arbeiter ihre Bereiche selbst verwalten können.

Der Nachweis dieses Musters besteht in einer einzigen, grundlegenden Behauptung: Die Arbeit ist eine Form des Lebens mit ihren eigenen Belohnungen; jede Form der Arbeitsorganisation, die an dieser Überlegung vorbeigeht, die Arbeit als Werkzeug oder als Mittel für andere Zwecke betrachtet, ist inhumane. Seit Jahrhunderten schon wurden immer wieder neue Formen der Arbeit entsprechend dieser Behauptung beschrieben und vorgeschlagen. In jüngerer Zeit hat der Ökonom $. F. Schumacher diese Haltung sehr schön dargestellt (E. F. Schumacher, „Buddhist Economics", Resurgence, 275 Kings Road, Kingston, Surrey, Volume I, Number II, Januar 1968).

Vom buddhistischen Blickwinkel aus hat die Arbeit zumindest drei Funktionen: sie soll dem Menschen ermöglichen, seine Fähigkeiten zu nützen und zu entwickeln; sie soll ihm dabei helfen, seine Ichbezogenheit zusammen mit anderen in einer gemeinsamen Aufgabe zu über-winden; und sie soll die für ein angemessenes Leben erforderlichen Waren und Dienstleistungen hervorbringen. Diese Ansicht bringt wie darum unendlich viele Konsequenzen mit sich. Arbeit so zu organisieren, daß sie für den Arbeiter bedeutungslos, langweilig, stupid und nervtötend wird, wäre fast schon kriminell; es würde auf eine größere Sorge um Waren als um Menschen hinweisen, auf einen gefährlichen Mangel an Mitgefühl und einen seelentötenden Grad an Gebundenheit an die primitive Seite dieser irdischen Existenz. Ebenso würde auch das Streben nach Freizeit als Alternative zur Arbeit als eine völlig falsche Auslegung einer der Grundwahrheiten der menschlichen Existenz betrachtet werden, nach der Arbeit und Freizeit einander ergänzende Teile desselben Lebensprozesses sind und nicht voneinander getrennt, werden können, ohne die Freude an der Arbeit und die Lust an der. Freizeit zu zerstören.

Vom buddhistischen Standpunkt aus gibt es deshalb zwei Arten von Mechanisierung, die klar unterschieden werden müssen: Die eine steigert die Geschicklichkeit und Fähigkeit eines Menschen, die andere überträgt die Arbeit des Menschen einem mechanischen Sklaven und degradiert den Menschen zu dessen Diener. Wie kann man das eine. vom andern unterscheiden? „Der Handwerker selbst", sagt Ananda. Coomaraswamy, der über den modernen Westen wie über den alten: Osten gleichermaßen gut Bescheid weiß, „der Handwerker selbst kann; wenn man ihn läßt, immer die feine Trennlinie zwischen Maschine und. Werkzeug ziehen. Der Teppichwebstuhl ist ein Werkzeug, eine Vorrichtung, um die Kettfäden gespannt zu halten, damit die Finger des Handwerkers den Schußfaden hineinweben können; der mechanische Webstuhl aber ist eine Maschine, deren Bedeutung als Zerstörer einer Kultur darin begründet liegt, daß sie den eigentlich menschlichen Teil der Arbeit übernimmt. Aus diesem Grund ist klar, daß sich die. buddhistische Ökonomie sehr stark vom modernen Materialismus unterscheidet, da für die Buddhisten das Wesen der Zivilisation nicht in der Vermehrung der Bedürfnisse, sondern in der Läuterung des menschlichen Charakters liegt. Gleichzeitig wird der Charakter eines Menschen in erster Linie durch seine Arbeit geformt. Und wenn bei der: Arbeit Würde und Freiheit der Menschen gewahrt bleiben, dient sie: jenen, die sie ausführen, ebenso wie ihren Produkten. Der indische Philosoph und Ökonom J. C. Kumarappa faßt das Problem folgendermaßen zusammen:

„Wenn das Wesen der Arbeit entsprechend geschätzt und in die Praxis umgesetzt wird, wird Arbeit die gleiche Beziehung zu den. höheren Fähigkeiten haben wie die Nahrung zum physischen Körper. Sie nährt und belebt den edleren Menschen und spornt ihn dazu an sein Bestes zu geben. Sie lenkt seinen freien Willen auf den rechten Pfad und diszipliniert Schritt für Schritt das Tier in ihm. Sie liefert dein. Menschen einen hervorragenden Rahmen, um seine Qualitäten zu zeigen und seine Persönlichkeit zu entwickeln."

 

Dieser Arbeitsform steht der Arbeitsstil gegenüber, der durch den technischen Fortschritt in den vergangenen zweihundert Jahren entstanden ist. Dieser Stil zwingt die Arbeiter dazu, wie Teile einer Maschine zu funktionieren; sie stellen bedeutungslose Teile her und sind nicht verantwortlich für das Ganze. Man kann durchaus sagen, daß die Entfremdung der Arbeiter von den ihrer Arbeit innewohnenden Freuden ein Grundprodukt er industriellen Revolution ist. Besonders stark ist die Entfremdung in großen Organisationen, in denen gesichtslose Arbeiter unaufhörlich niedrige Arbeiten verrichten müssen und Produkte und Dienstleistungen schaffen, mit denen sie sich .nicht identifizieren können.

Trotz der Macht und Vorrechte, die die Gewerkschaften den Eigentümern dieser Organisationen abringen konnten, gibt esTrotz der Macht und Vorrechte, die die Gewerkschaften den Eigentümern dieser Organisationen abringen konnten, gibt es nach wie vor deutliche Anzeichen dafür, daß die Arbeiter mit ihrer Arbeit im Grunde nicht glücklich sind. In der Autoindustrie beispielsweise schwankt die Abwesenheitsrate an Montagen und Freitagen zwischen 15 und 20 Prozent; außerdem gibt, es Hinweise auf „starken Alkoholismus, ähnlich wie es die Russen bei ihren Fabriksarbeitern feststellen" (Nicholas von Hoffman, Washington Post). Tatsache ist, daß die Menschen keine Befriedigung in ihrer Arbeit finden können, wenn sie nicht nach humanen Maßstäben und in einem Rahmen, der dem Arbeiter Mitsprache gewährt, geleistet wird.

Die Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz in der modernen Ihdustrie hat in den vergangenen Jahren bereits zu Industrie-Sabotage und zunehmender Fluktuation der Arbeitskräfte geführt. Ein neues superautomatisches Montagewerk von General Motors in Lordstown, Ohio, wurde durch einen Sabotageakt für mehrere Wochen lahmgelegt. Bei den drei größten Autoherstellern hat sich die Abwesenheitsrate in den vergangenen sieben ehren verdoppelt. Ebenso verdoppelt hat sich auch die Arbeitskräfte-Fluktuation. Manche Wirtschaftsingenieure glauben, daß die „amerikanische Industrie in manchen Fällen mit der Technologie zu weit gegangen ist, indem sie die Arbeit auch :noch der letzten Reste von Fertigkeit beraubt hat, und daß der ,Punkt erreicht ist, wo der Mensch Widerstand leistet" (Agis Salpukis, „Is the machine pushing man over the brink?" San Francisco Sunday Examiner and Chronicle, 16. April 1971).

Den vielleicht deutlichsten empirischen Nachweis für den engen Zusammenhang zwischen Arbeit und Leben liefert die Untersuchung „Work in America", die der Minister für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrt, Elliot Richardson, 1972 in Auftrag gab. In dieser Untersuchung wurde festgestellt, daß der einzige und beste Garant für ein langes Leben nicht davon abhängt, ob jemand raucht oder wie oft jemand zum Arzt geht, sondern:in welchem Maß jemand mit seiner Arbeit zufrieden ist. Als die zwei Hauptursachen für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz werden in diesem Bericht die sinkende Unabhängigkeit der Arbeiter und die steigende Vereinfachung, Fragmentierung und Isolierung der Arbeiten genannt — beides sowohl in der Industrie- als auch in der Büroarbeit überhandnehmende Faktoren.

In der Geschichte der Menschheit war die Produktion von Waren und Dienstleistungen jedoch zum überwiegenden Teil eine viel persönlichere, sich selbst regelnde Angelegenheit; als nämlich jede Arbeit eine Sache des schöpferischen Interesses war. Und es gibt keinen Grund, warum das heute nicht wieder so sein könnte.

Seymor Melman zum Beispiel vergleicht in Decision Making and Productivity die Herstellung von Traktoren im amerikanischen Detroit und im englischen Coventry. Er stellt die von der Geschäftsführung bestimmte Leitung in Detroit dem von Abteilungen dominierten System in Coventry gegenüber und zeigt, daß sich das Abteilungssystem durch hochqualitative Produkte und die in Großbritannien höchsten Löhne auszeichnete. „Das bezeichnendste Merkmal am Prozeß der Entscheidungsfindung ist das gegenseitige Vertrauen bei der Beschlußfassung, wobei die Arbeiter einer Abteilung immer das letzte Wort haben."

Weitere Projekte, Versuche und Nachweise dafür, daß eine auf diese Weise organisierte Arbeit durchaus mit anspruchsvoller Technologie vereinbar ist, wurden von Hunnius, Garson und Chase zusammengetragen. Siehe Workers´ Control, New York: Vintage Books, 1973.

Ein anderes Beispiel stammt aus den Berichten von E. L. Trist; Organizational Choice, und P. Herbst, Autonomous Group Functioning. Diese Autoren beschreiben die Arbeitsorganisation in den Bergwerken von Durham und wie sie von Bergarbeitergruppen in die Praxis umgesetzt wurde.

Die gemischte Arbeitsorganisation kann als eine Organisation be schrieben werden, bei der die Gruppe die volle Verantwortung für den gesamten Zyklus von Arbeitsgängen, die bei der Förderung von Kohle anfallen, übernimmt. Keines der Gruppenmitglieder hat eine fixe Aufgabenfunktion. Stattdessen verteilen sich die Männer entsprechend den Erfordernissen der laufenden Gruppenaufgaben. Innerhalb der von der Technologie und den Sicherheitsvorschriften gesetzten Grenzen können sie ihre Organisationsformen und Arbeitsmethoden selbst bestimmen. [Das Experiment beweist] die Fähigkeit relativ großer Basisarbeitsgruppen mit 40 bis 50 Mitgliedern, selbstregulierende, sich selbständig entwickelnde soziale Organismen zu bilden, die sich auf einem steten Niveau hoher Produktivität halten können. (Zitiert bei Colin Ward, The Organisation of anarchy", Patterns of Anarchy, Krimerman and Perry, Hrsg., New York: Anchor Books, 1966, S. 349-351.)

 

Wir glauben, daß diese kleinen selbstverwalteten Werkstätten nicht  nur sehr effizient sind, sondern auch die einzig mögliche Quelle für Zufriedenheit am Arbeitsplatz darstellen. Sie ermöglichen den einzigen Arbeitsstil, der Bereicherung und wirkliche Erfüllung bietet.

 

Daraus folgt:

Fördere die Bildung von selbstverwalteten Werkstätten und Büros mit 5 bis 20 Mitarbeitern. Mach jede Gruppe autonom - hinsichtlich Organisation, Arbeitsstil, Beziehung zu anderen Gruppen, Anstellungen und Entlassungen, Arbeitszeit. Bei komplizierteren Arbeiten, die größere Organisationen erfordern, können sich mehrere dieser Gruppen zur Herstellung von komplexen Gegenständen und Dienstleistungen zusammen-schließen und zusammenarbeiten.

Eine Muster Sprache 80 SELBSTVERWALTETE WERKSTÄTTEN UND BÜROS

 

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Bring die Arbeitsgruppe in einem eigenen Gebäude unter VERBINDUNG ZWISCHEN BÜROS (82), GEBÄUDEKOMPLEX (95); zergliedere die Arbeitsgruppe, sofern sie groß genug ist und dem öffentlichen Leben dient, in autonome, leicht identifizierbare Abteilungen mit jeweils nicht mehr als einem Dutzend Menschen - KLEINE UNBÜROKRATISCHE DIENSTLEISTUNGEN (81); teile auf jeden Fall jede Art von Arbeit auf kleine Teams auf, und zwar entweder direkt innerhalb der kooperierenden Arbeitsgruppe oder unter den Abteilungen, wobei die Mitglieder jedes Teams über einen gemeinsamen Raum verfügen - MEISTER UND LEHRLINGE (83) und KLEINE ARBEITSGRUPPEN (148) ...

 

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079.0

... nach dem Muster DIE FAMILIE (75) sollte jeder einzelne Haushalt Teil eines größeren Gruppenhaushalts sein. Ob das nun der Fall ist oder nicht - jeder einzelne Haushalt muß auch ein eigenes Territorium haben, das ihm völlig untersteht HAUS FÜR EINE KLEINFAMILIE (76), HAUS FÜR EIN PAAR (77), HAUS FÜR EINE PERSON (78); das folgende Muster, das einfach das Bedürfnis nach einem solchen Territorium darlegt, trägt insbesondere zur Bildung dichterer Hausgruppen bei: REIHENHÄUSER (38), WOHNHÜGEL (39). Oft haben diese keine gut definierten individuellen Territorien für die einzelnen Haushalte.

 

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In einem Haus, das nicht ihnen gehört, können sich Leute nicht wirklich behaglich und gesund fühlen. Alle Formen der Miete - ob von privaten Hausherren oder Öffentlichen Hausverwaltungen - wirken den natürlichen Prozessen, durch die Leute stabile und selbstheilende Gemeinschaften bilden können, entgegen.

 

079.1

Renditeobjekt.

 

... "Haus” bedeutet in der unvergänglichen Ursprache des Menschenherzens: mein Haus, dein Haus, eines Menschen eigenes Haus. Das Haus ist der feste Würfel, den der Mensch der Unheimlichkeit des Weltraums abgetrotzt hat; es ist seine Wehr gegen das Chaos, das zu ihm einzudringen droht. Darum geht sein tiefer Wunsch darauf, daß es sein eigenes Haus sei, das er mit keinem andern als mit den Seinen zu teilen brauche. (Martin Buber, Nachlese, Heidelberg: Lambert Schneider, 1965, S. 83 f.)

 

Dieses Muster kämpft nicht für das „Privateigentum" oder. für den Bodenmarkt. In Wirklichkeit ist es ganz klar, daß alle Vorgänge, die Bodenspekulation zu Profitzwecken fördern, un gesund und zerstörerisch sind, weil sie Menschen dazu anhalten, das Haus als Ware zu betrachten, für den „Wiederverkauf" zu bauen und nicht so, daß es auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt ist.

Und ebenso wie Spekulation und Gewinnstreben es den Leuten unmöglich machen, ihre Häuser ihren eigenen Bedürfnissen anzupassen, tun dies auch das Pacht- und Mietwesen und der Vermieter. Gebiete mit Miethäusern sind immer die ersten, die zu Slums werden. Der Mechanismus ist klar und gut bekannt. Siehe z. B. George Sternlieb, The Tenement Landlord (Rutgers University Press, 1966). Der Vermieter versucht, die Instandhaltungs- und Reparaturkosten so niedrig wie möglich zu halten; die Bewohner haben keinen Anreiz zur Erhaltung und Reparatur der Wohnungen - sogar im Gegenteil, da Ver Besserungen nur dem Besitz des Vermieters zugute kommen und sogar höhere Mieten rechtfertigen könnten. So kommt das., typische Mietobjekt im Laufe der Jahre herunter. Dann bauen die Vermieter neue Mietobjekte, denen Vernachlässigung wenir anhaben kann - statt Gärten gibt es Beton, statt Teppichen Linoleum, statt Holzoberflächen kunststoffbeschichtete Platten: Es ist ein Versuch, die neuen Einheiten wartungsfrei zu machen und die Verslumung mit Gewalt aufzuhalten; aber sie erweisen sich als kalt und steril und werden wieder zu Slums, weil sie von niemandem geliebt werden.

Die Leute werden sich in ihren Häusern nur dann behaglich fühlen, wenn sie sie nach ihren Bedürfnissen verändern können, dazubauen, was sie brauchen, die Gärten anders anlegen und sie können das nur unter Verhältnissen, in denen sie die gesetzmäßigen Haus- und Grundeigentümer sind - in dichten mehrgeschossigen Wohnbebauungen muß dementsprechend jede Wohnung - wie ein Haus - ein genau definiertes Volumen haben, innerhalb dessen der Eigentümer nach Belieben Veränderungen vornehmen kann.

Das erfordert also, daß jedes Haus in irgendeiner Weise de. Leuten gehört, die darin leben; es erfordert, daß jedes Haus, ob zu ebener Erde oder in einem Geschoß, ein definiertes Volumen hat, innerhalb dessen die Familie verändern kann, was sie will; und es erfordert eine Eigentumsform, die Spekulation erschwert.

Verschiedene Vorgangsweisen sind in den vergangenen Jahen vorgeschlagen worden, um jeden Haushalt mit einem Heim" zu versehen. Im einen Extrem gibt es Ideen wie Habrakens „support"-System hoher Dichte, wo Familien Untersätze auf in öffentlichem Eigentum stehenden Primärstrukturen kauen und schrittweise ihre eigenen Wohnungen entwickeln. Und un :anderen Extrem gibt es die Landkommunen, wo die Leute die Stadt aufgegeben haben, um ihre eigenen Häuser auf dem Land zu schaffen. Sogar neue Formen des Mietwesens können die Situation verbessern, wenn sie den Leuten Veränderungen P ihren Häusern erlauben und sie bei der Instandhaltung finanziell unterstützen. Das ist deshalb eine Hilfe, weil die Miete oft nur ein Schritt auf dem Weg zum Eigentum ist; aber Solange Mieter ihre Geld- und Arbeitsinvestionen nicht irgendwie zurückbekommen können, wird sich der hoffnungslose Kreislauf des Verfalls von Mietobjekten und des Verfalls der Leistungsfähigkeit der Mieter fortsetzen (vgl. Rolf Goetze, „Urban Rehabilitation", in: Turner and Fichter, Hrsg., The Freedom to Build, New York: Macmillan, 1972).

Gemeinsam ist diesen Überlegungen die Erkenntnis, daß eine gelungene Behausung für einen Haushalt bestimmte Eigenschaften aufweisen muß: Jeder Haushalt muß ein klar definiertes Grundstück sowohl für ein Haus als auch für einen Außenraum besitzen — und der Haushalt muß der Eigentümer dieses 'Grundstücks sein, d. h. voll darüber verfügen und bestimmen können, was darauf geschieht.

 

Daraus folgt:

Tu, was in deiner Macht steht, um die traditionellen Formen des Mietwesens unmöglich und sogar ungetsetzlich zu machen. Gib jedem Haushalt sein eigenes Heim, mit genug Raum für einen Garten. Leg bei der Definition des Eigentums das Schwergewicht auf Kontrolle, nicht auf finanzielles Eigentum. Wenn Eigenturnsformen möglich sind, die den Leuten die Verfügbarkeit über ihre Häuser und Gärten sichern, Finanzspekulation aber ausschließen, zieh diese Formen un-Spekulation aber ausschließen, zieh diese Formen unbedingt allen anderen vor. In jedem Fall gib den Leuten die gesetzliche Macht und die bauliche Möglichkeit, ihre Wohnsitze zu verändern und zu reparieren. Achte auf diese Regel besonders im Falle von Wohnungen in sehr dicht besiedelten Gebieten: Leg die Wohnungen so an, daß jede einzelne einen Garten oder eine Terrasse hat, wo man Gemüse pflanzen kann, und daß auch unter diesen Bedingungen jede Familie an ihrem Haus nach Belieben bauen, Veränderungen vornehmen und anbauen kann.

 Eine Muster Sprache 79 DAS EIGENE HEIM

 

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Was die Form des Hauses betrifft, fang mit GEBÄUDEKOMPLEX (95) an. Was die Form des Grundstücks betrifft, akzeptiere die verbreitete Auffassung eines Grundstücks mit schmaler Fron( und großer Tiefe nicht. Versuch stattdessen, jedes Grundstück ungefähr quadratisch zu machen oder sogar entlang der Straße breit und nach hinten seicht. All dies ist notwendig, um das richtige Verhältnis zwischen Haus und Garten zu finden HALBVERSTECKTER GARTEN (111) ...

 

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